Das Land

Das Languedoc erstreckt sich von der Rhônemündung entlang des Mittelmeeres bis zum Roussillon, das mit dem Département Pyrenées-Prientales identisch ist. Languedoc und Roussillon werden zur Region Languedoc-Roussillon zusammengefasst, obwohl durch die ehemalige Zugehörigkeit zum Königreich Aragonien das Dorfbild spanisch geprägt ist und die Einheimischen sich als Katalanen fühlen. 

Die Landschaft ist dreigeteilt. Der Küstenstreifen war früher nur von wenigen kleinen Fischerdörfern und einigen Hafenstädten wie Sète und Agde unterbrochen. Einerseits bot die Küste mit ihren salzigen Wiesen und Sümpfen nur den Fischern eine Lebensgrundlage, andererseits lockten die großen Wasserflächen eine Schar von Mücken an, die das Leben von Mensch und Tier zur Qual machten. 

Heute ist die Küste regelrecht mit Feriensiedlungen, in denen während der Saison Millionen Touristen leben, die im Winter aber fast ausgestorben sind, gepflastert. Viele der Sümpfe, der Heimat von Flamingos und anderem Sumpfgetier sind urbar gemacht und die Mücken werden erfolgreich bekämpft. Dort wo noch vor wenigen Jahren endlose Natur herrschte wurde das angeblich „wertlose Land“ zur Bereitstellung von Verkehrsflächen und ganzen Städten aus Supermärkten missbraucht. 

Hinter dem Küstenstreifen erstreckt sich die Ebene in der auch die großen Städte wie Montpellier und Béziers liegen. Die Ebene wird landwirtschaftlich vielfältig genutzt, wobei der Weinbau einen wichtigen Teil der Flache einnimmt.

(c) 2000, 2001 Languedoc-Wein

Meist waren es hier nur einfache Konsumweine, aber in den letzten Jahren werden auch auf den sanften Hügeln der Ebene, auf steinigem Untergrund einige Spitzenweine erzeugt. Je tiefer man in das Land hineinfährt, um so hügeliger wird es. Die Appellationen Faugères, Saint-Chinian und Minervois liegen dann schon am Rand der Berge. Mitten im Hügelland nördlich von Montpellier erhebt sich der Pic-Saint-Loup und bildet eines der grandiosen Terroirs des Languedoc.

In der Ebene und dem Hügelland findet man viele idyllische Dörfer, deren Marktplätze im Schatten von Platanen liegen und deren Cafés den Reisenden zur Rast einladen. Viele der Dörfer sind Zeugen der bewegten Geschichte wie beispielsweise Ganges, Saint-Guilhem-le Desert und die Katharerstadt Minerve. 

Hinter dem Hügelland folgt das Bergmassiv der Cevennen und ihren südlichen Ausläufern der Montagne Noire. Die Berge sind von wildromantischen Tälern durchzogen, deren kleinen Dörfer im Sommer sehr einladend sind, aber im Winter menschenleer wirken. Das Languedoc reicht hoch bis zur Tarnschlucht, einer der größten Sehenswürdigkeiten Südfrankreichs. Zwischen den Cevennen und der Tarnschlucht liegen die Kalkhochebenen der Causse. Hier befinden sich touristische Ziele wie die Kreuzritterstadt La Couvertoirade, die Grotte des Demoiselles, Aven Armand und die Käsereien von Roquefort. 

Südlich des Audetales mit der Ritterfestung Carcassonne liegen die Corbières, ein wildes, zerklüftetes Gebirge in dessen Tälern Weinbau betrieben wird. Auf den Höhen thronen die mächtigen Katharerburgen  über das Land.