Die Reben

Die roten Sorten:

Syrah

Die Herkunft dieser großen Rhône-Rebsorte ist umstritten. Heute ist sie fast schon als Moderebsorte rund um den Globus verbreitet und bringt vor allem in Australien als Shiraz hervorragende Ergebnisse.

Die Weine sind sehr farbintensiv, mit kräftigen Aromen von Gewürzen, wie beispielsweise Pfeffer und von schwarzen Früchten, wobei meist Cassisaromen überwiegen. Ihre größten Erfolge erzielt die Syrah in den Appellationen Hermitage und Côte Rôtie, wo sie besonders langlebige Weine hervorbringt.

Da die Syrah zu Übererträgen neigt, läuft man ohne Ertragsreduktion Gefahr dünne, charakterlose Weine zu bekommen. Nicht ganz ausgereift treten unangenehme Noten von grüner Paprika auf. Eine Besonderheit ist, dass die große Syrah-Weine sich meist in den ersten Monaten gut trinken lassen, dann aber für einige Jahre völlig verschließen. In dieser Zeit sind sie oft von einer krautigen Schärfe geprägt, die sie ungeniesbar erscheinen lassen. Nach dieser Phase öffnen sie sich wieder mit einer gereiften Frucht.

Grenache Noir

Die Grenache Noir ist eine der am meisten angebauten Rebsorten der Welt. Besonders in Südfrankreich und in Spanien ist sie eine der dominierenden Reben. Sie neigt zu relativ hellen leichten Weinen, kann aber auf sehr kargen Böden wie in Châteauneuf-du-Pappe bei großer Ertragsreduktion hochkonzentrierte Weine liefern. Meist wird sie mit Mourvèdre und Syrah, zur klassischen Assemblage des Midi verschnitten, selten findet man sie reinsortig ausgebaut wie beispielsweise bei Château Rayas.

Mourvèdre

Die Mourvèdre hatte eine beherrschende Rolle in der Provence und ist in Spanien die zweitmeist angebaute Rebsorte. Hier ist sie unter dem Namen Monastrell bekannt, in der Neuen Welt heißt sie meist Mataro.

Sie treibt spät aus und reift auch spät, was in Südfrankreich leichter zu Problemen führen kann als in Spanien. Sie erbringt mit ihren kleinen, dickschaligen Beeren feste Weine mit intensiven Brombeeraromen. Reinsortig ausgebaut findet man diese Sorte selten, meist sind es Verschnitte mit Syrah und Grenache. In Bandol ist sie ein fester Bestandteil aller Weine, die großen Cuvées enthalten oft 70 – 80 % Mourvèdre.

Ihre Weine, in Verbindung mit Syrah haben meist die typische Garrigue-Note, mit Aromen von Lavendel, Rosmarin, Thymian und schwarzem Pfeffer, so dass sie gute Begleiter der provençalischen Küche sind.

Carignan

Diese in Spanien, Italien und Frankreich häufig angebaute Sorte ist in den USA als Carignane bekannt. Ihre Weine sind farbintensiv, säurereich und Tanninstark, aber ohne Charme. Im Languedoc und Roussillon wird diese Verschnittsorte für billige Massenweine verbreitet angebaut. Nur wenige Winzer verstehen es aus der Carignan einen wirklich guten Wein zu bereiten.

Cinsault

Die Cinsault ist in Südfrankreich heimisch.  Sie hat viele Ähnlichkeiten mit der Grenache, reift früh, hat eine gute Resistenz gegen Trockenheit, neigt aber zu Übererträgen und ist fäulnisanfällig. Bei rigoroser Ertragsreduktion liefert sie im Verschnitt mit anderen Rotweinsorten gute Ergebnisse. Sie liefert Frucht und Geschmeidigkeit in die Verschnitte und eignet sich vorzüglich zur Bereitung fruchtiger Roséweine.

(c) 2000, 2001 Languedoc-Wein

Die weißen Sorten

Grenache Blanc

Sie ist die weiße Form der Grenache und hat in Südfrankreich, besonders im Languedoc und Roussillon große Bedeutung. Meist wird sie als Verschnittpartner eingesetzt, wie auch im Rivesaltes. Ihre Weine sind weich und oftmals fett, besonders in heißen, trockenen Jahren werden sie gar breit und schwer. In die Verschnitte des Languedoc bringt sie eine weiche Frucht ein. In eineigen alten Rivesaltes findet man sie reinsortig. In den letzten Jahren gelingt es einigen Winzern wie Gauby reinsortige, feine, aber dennoch mächtige Grenache im Barrique auszubauen.

Macabeu

Die Macabeu ist in Nordspanien die am meisten angebaute Weißweintraube, aber auch im Roussillon und im Languedoc ist sie häufig als Verschnittpartner für Chardonnay oder Bourboulenc anzutreffen. Sie ist säurearm, neigt aber wenig zur Oxidation und wird deshalb gerne mit Chardonnay assembliert. Da sie spät austreibt ist sie in Regionen mit Spätfrösten sehr beliebt.

Viognier

Viognier die große unbekannte Rebe der nördlichen Rhône feiert momentan ihren Siegeszug im Languedoc. Ihre Weine sind sehr floral mit Düften nach Aprikose, Pfirsisch, Blumen und exotischen Früchten. Im Midi neigen die Weine meist breit, flach und schwer zu wirken, und müssen in ihrer frühesten Jugend getrunken werden, bevor die floralen Aromen abflachen.

Ein Condrieu oder Château Grillet hingegen hat einen sehr guten Körper, ist trotzdem schlank aber kräftig. Seine floralen Noten sind etwas verhaltener. Nach wenigen Jahren der Lagerung verflacht der Wein, um dann nach einigen Jahren der Lagerung mit wunderbaren sekundären Aromen wieder aufzuerwachen.

Chardonnay

Diese weiße, aus Burgund stammende Rebsorte, ist in ihrer Bekanntheit ungeschlagen, sie ist fast schon ein Markenname. Inzwischen ist sie fast über alle Weinbauregionen der Welt verteilt. Meist bringt diese säurearme Rebsorte gefällige, wenig ausdrucksvolle weine hervor, in Spitzenlagen wie Corton-Charlemagne oder gar Le Montrachet gewinnen gute Winzer gar einige der besten Weißweine der Welt aus dieser Moderebsorte. Alle besseren Weißweine Burgunds sind aus der Chardonnay gekeltert. Sie nimmt gerne den mineralischen Charakter des Kalkbodens auf, in Chablis den typischen Feuersteingeschmack und im Jura einen oxidierten Charakter von den „Marnes Bleues“.
Die Chardonnay aus guten Lagen eignet sich hervorragend für den Barriqueausbau, bei dem sie an Komplexität gewinnt, aber den mineralischen Charakter meist einbüßt.

Roussanne

Die Roussanne ist eine der edlen Weißweinreben der nördlichen Rhône. Ihren Namen hat sie von der rostroten Farbe der vollreifen Trauben. Aufgrund ihrer Fäulnisanfälligkeit und anderer Probleme ist ihr Anbau stark zurückgegangen. In den Appellationen Hermitage, Crozes-Hermitage Saint Joseph und Saint Péray sowie im Languedoc wird sie mit der Marsanne assembliert. Die Roussanne wird wegen ihrer feinen und nachhaltigen Aromen sehr geschätzt, sie gibt in der Assemblage die Kopfnote, während die Marsanne mit ihrem mächtigen Körper die Basis des Weines ausmacht.

Marsanne

Die Marsanne hat die empfindlichere Roussanne an der nördlichen Rhône teilweise verdrängt. Da sie zwar einen mächtigen Körper bildet, aber meist zu flachen Weinen führt wird sie meist mit der floralen Roussanne verschnitten. Im Languedoc ist sie auch öfters Verschnittpartner von Viognier und Rolle, zwei ebenfalls fruchtbetonte Sorten, denen die Marsanne den nötigen Körper vermitteln kann. Die meisten Weine aus der Marsanne sind nicht sehr lange haltbar.

Clairette

Sie ist in Südfrankreich weit verbreitet und neigt zu alkoholstarken, oxidationsanfälligen Weinen. Sie gibt dort ganzen Appellationen für Schaumwein wie beispielsweise Clairette de Die ihren Namen. Meist wird sie mit Ugni Blanc verschnitten, da diese die notwendige Säure als Gegengewicht mit einbringt.

Ugni-Blanc

Diese Rebsorte ist die in Frankreich am häufigsten angebaute Weißweinrebe. Man findet ihren Namen nur selten auf einem Etikett, ihr Wein speist aber die Destillen von Cognac und Armagnac. In Südfrankreich wird sie oft als Verschnittanteil im Weißwein eingesetzt.

Rolle (Vermentino)

Sie ist eine typisch frisch-fruchtige Mittelmeer-Rebssorte, die meist kurzlebige, frische Sommerweine hervorbringt. Ursprünglich wurde sie meist mit der Appellation Bellet in Verbindung gebracht, heute wird sie aber auch in anderen Appellationen der Provence und im Languedoc sehr geschätzt. 

Bourboulenc

Die Bourboulenc ist eine alte, relativ selten angebaute Rebsorte in Südfrankreich. Außer im Terroir La Clape wird sie selten in hohen Anteilen eingesetzt, aufgrund ihrer guten Säure schätzt man sie in der Provence und an der südlichen Rhône. Da sie Fäulnisanfällig ist und schlecht reift, bereitet sie in schwierigen Jahrgängen oftmals Sorgen.