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Die Weine
Im Letzten Jahrhundert, vor der Reblausinvasion lebte das Languedoc noch vom Weinbau.
Dann folgten die Katastrophen rasch nacheinander: Reblaus, falscher Mehltau erster Weltkrieg und Weltwirtschaftskrise. Der Weinbau kam fast zum Erliegen und einer ganzen Region wurde die Wirtschaftsgrundlage
entzogen, was im Winzeraufstand gipfelte. In den 60er Jahren wurde dann im großen Stil die Billigweinproduktion angefahren. Die traditionellen Rebsorten gingen großteils verloren und Hochertragssorten wurden
gepflanzt um den EG-Weinsee zu füllen – Weine die der Aperitifproduktion oder Alkoholgewinnung zugeführt wurden. Die Billigweine, die auch heute noch den Markt überschwemmen zerstörten den ehemals guten Ruf der
Languedoc-Weine.
Zwei Weingüter, Prieuré St.-Jean de Bébian und Mas Daumas Gassac erkannten schon in der
zweiten Hälfte der 70er das Potential der Region und überraschten die Fachwelt mit ihren neuen, großen Weinen des Languedoc. Mit dem Jahrgang 1988 erschienen einige weitere überzeugende Weine, so dass etwa mit
diesem Jahrgang die neue Epoche des Weinbaus im Languedoc begann. Heute haben sich etwa 100-150 ernstzunehmende Winzer etabliert. Aufgrund stark steigender Preise werden Investitionen in den Weinbau interessant und
eine ganze junge Winzergeneration bricht auf mit dem Ziel Qualitätsweine zu erzeugen.
Einige der besten Weine des Languedoc kommen aus den nördlichen Bereichen um
Montpellier. Am Pic-Saint-Loup und den Hügeln unmittelbar am Aufstieg in die Cevennen befinden sich einige der großen Terroirs. Der Pic-Saint-Loup, der Hausberg von Montpellier gab diesem Terroir den Namen.
Nirgendwo sonst im Languedoc ist das Durchschnittsniveau der Weine so hoch wie hier. Klar es gibt einige Weine von mäßiger Qualität, aber echte Enttäuschungen findet man selten. Neben günstigen Garrigueweinen, die
die Mittelmeerküche gut begleiten findet man viele rote und weiße Cuvées, die im Barrique ausgebaut wurden.
Während Weingüter wie Mas Bruguière, und Clos Marie
keine neuen Kunden mehr annehmen, da ihr Wein nicht ausreicht die Nachfrage zu decken, entstehen neue Weingüter wie Château Valflaunès, die mit ihrer Qualität überraschen. Sehr gute Weingüter sind auch die
Domaine de l´Hortus, und Château de Cazeneuve. Viele Winzer bieten auch sehr gute Weißweine, oftmals im Barrique ausgebaut, an.
Die beiden großen Terroirs Aniane und Montpeyroux produzieren ebenfalls viel weniger
Wein als nachgefragt wird. So ist es schon ein Glücksfall, wenn man einen Domaine de la Grange des Pères erstehen kann. Die Domaine du Daumas Gassac
war das erste Weingut, das große Weine des Languedocs erzeugte. In Montpeyroux gibt es nur wenig, dafür aber um so bessere Weine. Die Domaine d´Aupilhac
bereitet etwas harte, schwer zugängliche Weine, während die Domaine Font-Caude weiche, konzentrierte, finessereiche Weine mit eleganten Tanninen hervorbringt. Die Domaine de l´Aiguelière
bringt mit ihrer Côte Rousse und Côte Dorée Kultweine hervor, die wegen ihrer Unnahbarkeit nicht jedermanns Sache sind. Weitere schwer zugängliche Kultweine kommen von Mas Jullien, in der Nähe von Montpeyroux.
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